Küchenformen - Welche passt zu mir?
Die Küche ist in vielen deutschen Haushalten einer der wichtigsten Plätze.
Wer an die Küche denkt, hat automatisch Bilder von leckerem Essen im Kopf. Es ist ein Ort, den wir mit Wohlbehagen verbinden. Für viele Menschen, erhält dessen Einrichtung und Ausstattung immer größeren Wert. Tatsächlich erleben Küche und Kochen einen regelrechten Bedeutungswandel. Zu dem Ergebnis kommt auch die „Trendstudie: Küche & Haushalt nach Corona“.
Bei der Auswahl einer neuen Küche steht daher nicht länger nur die Funktionalität im Mittelpunkt. Als Lifestyle-Objekt soll sie ebenfalls mit einem ansprechenden Design überzeugen. Nicht nur die Farbe, auch die Form nimmt darauf Einfluss. Zu Beginn der Küchenplanung steht daher eine Frage im Mittelpunkt: Welche Küchenform passt zu mir?
Die richtige Küchenform für die eigenen Bedürfnisse finden
Bei Küchenformen profitieren Sie von einer großen Auswahl. Jedoch kann die Vielfalt Fluch und Segen zugleich sein. Ob einfache Küchenzeile, U- oder L-Küche – jede Form geht mit eigenen Vor- und Nachteilen einher. Um nicht übereilt zu entscheiden, ergibt es Sinn, die eigenen Bedürfnisse zu definieren. Dafür stellen Sie sich Fragen wie:
Wie viel Platz steht im vorgesehenen Raum zur Verfügung?
Wie viel Stauraum wünschen Sie sich?
Nutzen Sie die Küche als Treffpunkt mit Freunden und Familie oder dient sie nur zur Essenszubereitung?
Mit diesen und weiteren Überlegungen verschaffen Sie sich einen ersten Eindruck über die Küche, die Sie brauchen. Anschließend empfiehlt sich ein erster Blick auf die wählbaren Küchenformen.
Die Küchenzeile
Die einfachste und verbreitetste Form besteht in der klassischen Küchenzeile. Sie ist effizient und kommt beispielsweise in kleinen und schmalen Räumen zum Einsatz. Da Schränke, Spüle und Elektrogeräte nebeneinander platziert sind, sparen Sie sich lange Laufwege. Ihre Länge hängt vom zur Verfügung stehenden Platz ab. In der Regel werden drei Meter nicht unterschritten. Andernfalls kann es schwerfallen, alle benötigten Geräte wie Backofen und Geschirrspülmaschine unterzubringen. Um ausreichend Stauraum zu schaffen, sind bei dieser Küchenform Hoch- und Hängeschränke von großer Bedeutung. Ähnlich verhält es sich mit tiefen Unterschränken und Apothekerauszügen.
Eine Küchenzeile bietet sich für geschlossene und offene Räume gleichermaßen an. Steht Ihnen ausreichend Platz zur Verfügung, können Sie sie mit einer Kochinsel kombinieren.
Die zweizeilige Küche
Zweizeilige Küchen zeichnen sich durch die gegenübergestellten Zeilen aus. Seltener ähneln sie einer L-förmigen Küche ohne eine Verbindung der Ecken. Im Vergleich zu einer normalen Küchenzeile bietet diese Form mehr Stauraum und eine größere Arbeitsfläche. Befindet sich zwischen beiden Zeilen ausreichend Abstand – vorzugsweise sollte mit 120 Zentimetern geplant werden – kann die zweizeilige Küche auch in einen kleinen Raum passen.
Wie eine Küchenzeile brauchen Sie bei dieser Form keine langen Laufwege zu befürchten. Allerdings ist zu bedenken, dass es sich um eine Arbeitsküche handelt. Aufgrund der Form passt selten noch ein Essbereich ins Zimmer.
Die L-Küche
Die L-Form für Küchen bietet sich für größere und kleinere Räume an.
Bei der L-Küche – teilweise auch Winkelküche oder Eckküche genannt – befinden sich zwei Küchenzeilen an zwei Wänden, die nebeneinander liegen. Alternativ besteht die Möglichkeit, einen Schenkel ins Zimmer ragen zu lassen. In einer offenen Küche dient dieser dann beispielsweise als Raumtrenner und Theke in einem. Diese Küchenform lässt sich beinahe in jedem Raum, unabhängig von der Größe, realisieren.
Wie bei der einfachen Küchenzeile lässt sich die L-Form mit einer Kochinsel kombinieren. Zusätzlich geht sie mit zahlreichen Vorteilen einher:
Der Schnitt erlaubt das effiziente Arbeiten im Dreieck, um Laufwege möglichst kurz zu halten.
Die Küche bietet viel Stauraum und eine große Arbeitsfläche.
Ein Esstisch passt ab einer Raumgröße von rund zwölf Quadratmetern bequem mit ins Zimmer.
Die U-Küche
Die U-Küche macht ihrem Namen durch die Platzierung der Schränke alle Ehre. Auch bei der Form können Laufwege beim Arbeiten kurzgehalten werden. Speziell für große und quadratische Zimmer bietet sie sich an. Kochen Sie viel mit Ihren Kindern oder Freunden, empfiehlt sich die U-Küche aufgrund des großen Platzangebots. Werden mehrere Funktionsbereiche geschaffen, verhilft das zu einer besseren Küchenorganisation.
Oftmals führen alle Küchenzeilen der U-Küche an einer Wand entlang. Alternativ ragt eine Zeile in den Raum. Sie kann wahlweise als Theke oder Bar dienen. Wichtig ist, dass zwischen gegenüberliegenden Zeilen ausreichend Platz ist. Ein Abstand von mindestens zwei Metern ist zu empfehlen. Dieser bietet Ihnen ausreichend Bewegungsfreiheit.
Damit Sie sich bei der Küchenarbeit nicht beengt fühlen, sollten Sie bei der Küchenplanung auf die Position von Hoch- und Oberschränken achten. Diese sollten nur an einer Wand angebracht werden. Bedenken Sie außerdem, dass die U-Form in der Regel keinen Platz für einen zusätzlichen Esstisch lässt. Möchten Sie nicht an der Theke sitzen, sollten Sie in einem anderen Teil der Wohnung einen Essbereich einrichten.
Die G-Küche
Die G-Küche ist ähnlich aufgebaut wie eine U-Küche. Jedoch verfügt sie über einen weiteren Schenkel. Diese Zeile ist in der Regel die kürzeste und besteht nur aus Unterschränken. Sie empfiehlt sich beispielsweise als Bartresen. Besonders gut ist diese Küchenform für große Räume geeignet. Empfehlenswert ist der Einbau erst ab einer Raumgröße von zwölf bis 14 Quadratmetern. Ansonsten kann der Platz zwischen den Zeilen zu knapp ausfallen.
G-Küchen bieten viel Stauraum und eine riesige Arbeitsfläche. Für große Familien und Haushalte, in denen viel gemeinsam gekocht wird, stellt sie eine Empfehlung dar. Durch den Platz, der in der Küche herrscht, dient sie problemlos als Lebensmittelpunkt in der Wohnung.
Die G-Form geht mit einer Reihe positiver Aspekte einher. Sie ermöglicht kurze Wege und empfiehlt sich durch ergonomische Küchenabläufe für höchste Effizienz. In geschlossenen Räumen kann sie ebenso zum Einsatz kommen wie als offene Wohnküche. Allerdings gilt wie bei der U-Küche auch hier, dass Oberschränke nur an einer Seite angebracht werden sollten.
TIPP: Lassen Sie sich bei der Auswahl der richtigen Küche Zeit. Auch wenn es länger dauert, treffen Sie eine Entscheidung, mit der Sie teilweise Jahre auskommen müssen. Damit Sie währenddessen nicht hungern müssen, können Sie sich auswärts bekochen lassen und dabei Kraft und Inspiration tanken.