
Rund vier Millionen Besucherinnen und Besucher werden im Juli 2025 zur Rheinkirmes in Düsseldorf erwartet. Zehn Tage lang verwandeln sich die Oberkasseler Rheinwiesen in eine bunte Erlebniswelt aus Fahrgeschäften, Bierzelten, Bühnenprogramm und Gastronomie. Die „Größte Kirmes am Rhein“ ist nicht nur eines der traditionsreichsten Volksfeste in Deutschland, sondern auch ein Schaufenster dafür, wie modern oder eben auch nicht moderne Freizeitveranstaltungen heute funktionieren.
Während digitale Effekte, LED-Installationen und Drohnenshows inzwischen dazu gehören, bleibt eine Frage offen: Wie digital ist eigentlich das Besuchserlebnis selbst? Genauer gesagt – wie zeitgemäß sind Ticketkauf, Navigation und Bezahlung?
Museen machen es vor
Dass Veranstaltungen in NRW digital modern organisiert sein können, zeigen ausgerechnet Institutionen, die man gemeinhin mit Ruhe und Verweilen verbindet: Museen. Einrichtungen wie die Kunstsammlung NRW (K20/K21) in Düsseldorf setzen vollständig auf digitale Ticketprozesse. Besuchende können Eintrittskarten online buchen, erhalten sie als PDF per E-Mail und nutzen einfache Kreditkartenzahlung. Ein spontaner Besuch ohne Bargeld? Kein Problem.
Ähnliche Standards gelten auch für viele andere Kulturangebote. Kombi-Tickets wie das „Art:walk48“ der Düsseldorfer Museen lassen sich mobil buchen und in digitalen Wallets speichern. Die Erfahrung beginnt hier schon vor dem Besuch mit einer klaren Preisstruktur, digitalen Zahlungsmethoden und Echtzeitinformationen über Auslastung oder Öffnungszeiten – allesamt Standards, die auch eine moderne Großveranstaltung wie die Rheinkirmes gut gebrauchen könnte.
Was digitale Plattformen längst integriert haben
Noch einen Schritt weiter gehen Plattformen der digitalen Unterhaltungsbranche, etwa aus dem Streaming- und Eventbereich. Ob Netflix-Abo, Konzert-Streaming oder Mobile-Gaming: Nutzerinnen und Nutzer haben sich längst daran gewöhnt, zwischen PayPal, Klarna, Wallets oder Kreditkarte zu wählen. Besonders bei Online Casinos, bei denen man mit Echtgeld Einsätze tätigen kann, ist die Auswahl an verschiedenen sicheren und schnellen Zahlungsmitteln groß und umfasst Lösungen von der Kreditkartenzahlung über spezialisierte Wallets bis hin zu Kryptowährungen oder Paysafecard.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, warum ein Millionen-Event wie die Rheinkirmes bislang noch weitgehend ohne bargeldlose Bezahlmöglichkeiten auskommt. Auch aus Sicht der Schausteller und Veranstalter könnte mehr digitaler Service Mehrwert schaffen – sei es durch bessere Planbarkeit, höhere Flexibilität oder zusätzliche Einnahmeimpulse.
Barzahlung trotz digitaler Umgebung
Die Rheinkirmes 2024 hat gezeigt, dass gerade beim Bezahlen noch erheblicher Nachholbedarf besteht. In einem Bericht von Antenne Düsseldorf vom 9. Juli 2024 wurde deutlich: Kartenzahlung ist auf dem Festplatz keine Selbstverständlichkeit. An etwa jeder dritten Bude konnte laut Schaustellerangaben nur bar bezahlt werden – und eine Übersicht über bargeldlose Alternativen gab es nicht. Auch Besucherinnen und Besucher äußerten gegenüber der NRZ, sie hätten sich bewusst mit Bargeld eingedeckt, weil nicht überall digitale Optionen angeboten wurden.
Für 2025 stellt sich damit erneut die Frage: Wird sich daran etwas ändern? Zwar sind punktuelle Fortschritte erkennbar – etwa der Online-Ticketverkauf für die zurückgekehrte Kirmesfähre zwischen Altstadt und Festplatz. Doch eine flächendeckende Einführung digitaler Bezahlmöglichkeiten, etwa via Girocard, Apple Pay oder QR-Code, ist bisher nicht angekündigt. Die Veranstaltungswebseiten bleiben vage, und auch aus der Schaustellerbranche selbst ist keine klare Initiative bekannt.
Fortschritt ist machbar
Natürlich ist nicht jeder Kirmesstand mit WLAN ausgestattet, und auch nicht jede Betreiberin oder jeder Betreiber sieht in digitalen Bezahlsystemen eine kurzfristige Priorität. Technische, finanzielle oder praktische Hürden spielen dabei ebenso eine Rolle wie unterschiedliche Erwartungen an das Festgeschehen selbst. Dennoch ließe sich bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung darüber nachdenken, wie man schrittweise mehr digitale Orientierung ermöglichen könnte – zum Beispiel durch gut erkennbare Hinweise auf bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten, zentrale Unterstützung bei Kartenterminals oder ein digitales Leitsystem, das Echtzeitinformationen zu Programmpunkten und Wartezeiten liefert.
Die Rheinkirmes überzeugt 2025 erneut mit einem vielfältigen und stimmungsvollen Programm – mit neuen Fahrgeschäften, Konzerten unter freiem Himmel und einem Feuerwerk, das die Rheinwiesen in Szene setzt. Offen bleibt hingegen, ob sich auch das Besuchserlebnis insgesamt stärker digital gestaltet – von der Anreise bis zur letzten Bestellung im Zelt. Denn neben Atmosphäre und Tradition wächst bei vielen Gästen auch das Bedürfnis nach Übersichtlichkeit, Flexibilität und digitalen Optionen. Eine smarte Weiterentwicklung in diese Richtung könnte der Kirmes helfen, noch mehr Menschen zeitgemäß zu erreichen.
Quellen:
https://www.nrz.de/lokales/duesseldorf/article406811688/rheinkirmes-die-groessten-tops-und-flops-das-sagen-besucher.html
https://www.antenneduesseldorf.de/artikel/bargeld-auf-der-rheinkirmes-2038347.html
https://www.duesseldorf.de/medienportal/pressedienst-einzelansicht/pld/auf-komfortablen-wegen-zur-rheinkirmes
https://rheinkirmes-duesseldorf.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinkirmes
https://www.kunstsammlung.de/en/visit
https://www.visitduesseldorf.de/buchen/art-walk48-museumspass
https://www.kirmesforum.de/threads/zahlung-mit-ec-karte-bei-fahrgesch%C3%A4ften.712/
https://www.antenneduesseldorf.de/artikel/so-war-die-duesseldorfer-rheinkirmes-2024-2050073.html