Grünes Image für Ferienunterkünfte: So unterstützen Anbieter nachhaltigen Tourismus

Tourismus ist vor allem bei Fernreisen eine Branche mit gewaltigem ökologischem Fußabdruck. Verantwortungsvolle Hotels, Pensionen oder Vermieter von Ferienhäusern und Ferienwohnungen können einiges tun, um ihre Energiebilanz zu verbessern. Die Besucher nehmen nachhaltige Angebote in der Herberge und bei der Freizeitgestaltung gut an und tragen damit selbst zum Klimaschutz bei.

Anreize für längere Aufenthalte

Tagesübernachtung ist ideal für eine spontane Reise im kurzen Radius. In der Hauptsaison sind allerdings Fernreisen weiterhin der Traum vieler Menschen. Unterkünfte können diesen Trend in eine klimaschonende Richtung lenken. Zum Beispiel lohnt sich ein Kostenrabatt bei Buchung für eine, zwei oder drei Wochen. Gäste können damit gut die Ferien planen und Budget sparen. Anbieter bekommen Einnahmesicherheit. Gleichzeitig entfallen jede Menge Emissionen für häufigere Anreisen, da sich die Verweildauer bei vielen Besuchern entsprechend vervielfacht und die Fahrthäufigkeit verringert.

Mobilität ohne eigenes Fahrzeug attraktiv machen

In vielen touristischen Hochburgen in Deutschland und der EU ist in den Buchungskosten für eine Unterkunft eine Gästekarte ohne Aufpreis enthalten. Der Vermieter stellt eine Übernachtungsbescheinigung aus. Mit dieser und der Karte können Besucher den öffentlichen Nahverkehr ohne zusätzliche Fahrkarte während der Aufenthaltsdauer nutzen. Weltweit liegen Verleihstationen für Stadträder oder E-Scooter im Trend. Manche Hotels organisieren Shuttle-Taxis, um Besucher zwischen Herberge und nächster Station von Bus oder Bahn zu transportieren. Das mitgebrachte eigene Fahrzeug steht inzwischen sicher in einer Tiefgarage oder auf einem kostenlos bereitgestellten Stellplatz auf dem Gelände der Unterkunft.

Herberge energieautark aufrüsten

Weltweit versuchen immer mehr Unterkünfte, durch solare Aufrüstung ihre Energiebilanz zu neutralisieren. Das Aufrüsten mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach oder Solarmodulen an den Zimmerbalkonen ist dabei besonders effizient. Übernachtungsgäste honorieren diesen Klimaeinsatz und zahlen für ihr »grünes Hotel« gerne mehr als bei Unterkünften ohne diese Modernisierung. Solarstrom kann beispielsweise Emissionen bei der Klimatisierung einsparen, in der Summe bei 20 Jahren Nutzungsdauer sogar mehr, als durch die Erstinvestition ausgegeben wurde. Durch Fördergelder von Bund und Ländern ist dieser Zeitraum zwischen Betriebskosten und Gewinnerwirtschaftung sogar noch deutlich geringer, abhängig von Herbergsgröße und Buchungssituation.

Gästeangebote zum Energiesparen

Für klimabewusste Unternehmensführung werden Hotels, Hostels, Pensionen oder Feriendörfer weltweit zertifiziert. Herbergen dürfen ein solches Zertifikat gerne kommunizieren. Gästeangebote für Tagesausflüge, hoteleigene Animation oder besondere Abendveranstaltungen unterstützen den Anspruch der Nachhaltigkeit. Ein solches »grünes Angebot« begeistert zum Beispiel in Rotterdam. Dort fließt Strom nur, wenn sich die Diskobesucher rege auf der Tanzfläche austoben. Emissionen entstehen dabei nicht, dafür jede Menge sorglose und freudige Emotionen. Auch Eventgastronomie mit Regionalküche und Erklärungen zur Herkunft der Zutaten liegen im nachhaltigen Ferientrend.

Verpflegungsangebote nach Öko-Kriterien

Ein Frühstücksbuffet ist ein besonderer Gästekomfort, jedoch häufig mit Lebensmittelverschwendung verbunden. Manche Anbieter wirken dieser entgegen, indem sie für nicht leer gegessene Teller einen Aufpreis verlangen. Eine weniger drastische, aber lokal vorteilhafte und klimatisch schonende Variante ist der Einkauf von ausschließlich regionalen Zutaten von ökologischem Landbau und artgerechter Haltung. Dies spart Transportwege und wird von Besuchern mit gutem Zuspruch honoriert.

Fazit:
Der Tourismus als emissionsstarke Branche stellt allmählich auf Nachhaltigkeit um. Herbergen gehen dafür verantwortungsvoll mit dem hauseigenen Energiehaushalt um. Ihr Angebot an Besucher, beim Wandel zur Nachhaltigkeit mitzumachen, wird weltweit gerne angenommen.