Die Geschichte der Hohenzollern Brücke

Auf dem Weg durch die Stadt fällt uns heute oftmals nicht auf, von wie vielen Denkmälern wir umgeben sind. Der Grund dafür ist, dass man sich ein Stadtbild ohne die jeweiligen Bauwerke vermutlich gar nicht vorstellen kann. Die meisten davon sind schließlich bereits seit einigen Jahrhunderten an Ort und Stelle.

Die Hohenzollern Brücke in Köln kennen nicht nur die Bewohner der Stadt, sondern auch diejenigen, die ihr Einkommen durch die Vermietung einer Ferienwohnung in Reichweite erhöhen. Sie ist der Grund, weshalb viele Besucher eine vorübergehende Bleibe vor Ort suchen. Die Brücke gilt schließlich als eine Art Wahrzeichen. Doch wie lange nimmt sie ihren Platz über dem Rhein bereits ein? Und welche Brücken gab es zuvor? In den nächsten Abschnitten klären wir diese und weitere Fragen zu dem mächtigen Bauwerk in Köln. Falls man die Brücke das nächste Mal überquert, betrachtet man sie garantiert aus einem anderen Blickwinkel und sieht nicht einfach über sie hinweg.

Hohenzollern Brücke in Köln

Bis ins Zeitalter der Römer

Was die wenigsten wissen, ist, dass das Modell, so wie man es heute kennt, nicht die erste Brücke war, die über dem Rhein verlief. Bereits im Jahr 310 n. Chr. wurde die Konstantinbrücke erbaut. Damals bestand das Konstrukt der Brücke noch aus einem hölzernen Fachwerk. Das Material, das zum Bau verwendet wurde, war nur einer der Gründe, weshalb die Brücke nur etwa 100 Jahre lang bestand. Um die beiden Seiten des Rheins dennoch miteinander verbinden zu können, folgten weitere Bauwerke. Anfangs zierte eine Schiffbrücke den Platz. Sie sollte sicherstellen, dass Fußgänger nach wie vor den Rhein überqueren konnten. Danach wurde aufgrund der raschen Entwicklungen im Eisenbahnverkehr die Dombrücke errichtet. Sie wurde im Jahr 1859 eingeweiht und stellte die Verbindung zwischen Köln und vielen anderen Städten her. Da sie aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens nur für 50 Jahre genutzt werden konnte, wurde im Anschluss ein anderes Konstrukt ins Leben gerufen.

Die Hohenzollern Brücke im Wandel der Zeit

Noch während die Dombrücke in Gebrauch war, entschied man sich dafür, etwa drei Kilometer flussaufwärts eine neue Brücke zu errichten. Sie sollte das “alte” Modell nach und nach ablösen. Die neue Konstruktion wurde im Jahr 1911 vollständig fertiggestellt und war aufgrund ihrer Lage zunächst als Südbrücke bekannt. Da an ihren Enden mehrere Denkmäler zu Ehren der damaligen Kaiser platziert wurden, die zur Familie der Hohenzollern gehörten, änderte sich der Name und die Brücke wurde fortan als Hohenzollern Brücke bezeichnet.

Der Grund, weshalb ein so festes Konstrukt wie die Hohenzollern Brücke für die Stadt unumgänglich war, war der ständig wachsende Verkehr. Sie wurde sogar so häufig genutzt, dass sie sich in weiten Teilen Europas einen Namen machen konnte. Auch im Zweiten Weltkrieg wurde der Brücke eine wichtige Aufgabe zuteil: Sie stellte den Truppentransport und den Nachschub sicher. Trotz der massiven Bauweise der Brücke führte eine Sprengung während des Kriegs zum Einsturz des Mittelbogens.

Da der mittlere Teil der Brücke komplett zerstört worden war, musste er nach dem Krieg  ersetzt werden. Zunächst fand man sich mit einer Art „Notlösung” aus alten und neuen Teilen ab. Da jedoch schon bald klar wurde, dass es sich dabei aufgrund der starken Beanspruchung durch den Verkehr um keine Dauerlösung handeln konnte, wurde das Konstrukt kurzerhand erweitert. Zunächst wurde ein zweiter Brückenzug geschaffen und im Jahr 1985 sogar ein dritter.

Die Bedeutung der Hohenzollern Brücke heute

Betrachtet man die Architektur und die Bauweise der Brücke von heute, erinnert die Erscheinung stark an das Modell aus dem Jahr 1911. Die Hohenzollern Brücke spiegelt demnach viele Jahre in der Geschichte wider. Mit ihren großen Bögen („Deutscher Bogen”) und ihrer mächtigen Gestalt stellt sie das perfekte Verbindungsstück zum Kölner Dom dar. Sowohl für Touristen als auch für die Bewohner Kölns ist der Spaziergang über die Brücke ein absolutes Muss. Sie gilt als beliebter Treffpunkt, ist mit Geh- und Radwegen versehen und stellt eine echte Attraktion in der Stadt am Rhein dar.